Freitag, 19. Februar 2021
Mütterschuld
Da ja grade Fastenzeit ist, starte ich einen Aufruf an alle Mütter:

Mutterschuldgefühle fasten!

Wie ich darauf komme: Ich beobachte, dass Mütter sich für die beklopptesten Dinge schuldig fühlen. Das ist natürlich Folge unserer Gesellschaft, in der Mütter selbstverständlich an allem Schuld sind und eh nichts richtig machen können. Viel zu viele Mütter, die ich kenne haben das extrem internalisiert und entschuldigen sich für die banalsten Dinge: Dafür, dass sie müde sind und Mittagsschlaf machen, dafür, dass sie nicht vegetarisch/vegan/nur bio kochen, und natürlich für Medienzeiten ihrer Kinder. Besonders letzteres ist mitten in der Pandemie echt nicht der richtige Zeitpunkt. Auch oben auf der Liste stehen Kaiserschnitte, Flaschenmilch, arbeiten gehen, nicht arbeiten gehen, "Fremdbetreuung", vielleicht (ganz schlimm!!!!) auch mal was ganz für sich alleine machen - die Liste scheint endlos.

Ich finde, es ist Zeit sich zu wehren. Lasst uns diesen Quatsch nicht mehr länger mitmachen. Genauso wie diet talk und fat talk auf dem Müll gehören, gehört auch der mom guilt talk auf den Müll. Insbesondere, da Mütter den größten Teil der care Arbeit wuppen und insbesondere derzeit in der Pandemie unter großem Druck stehen, über Gebühr belastet sind und ganz viel auffangen.

Die Fastenzeit ist doch ein guter Anlass dafür, daher lade ich Euch ein, jedes Mal wenn Ihr Euch schuldig fühlt stattdessen daran zu denken, was Ihr als Mütter leistet! Schluss mit dem ewigen Entschuldigen! Schluss mit dem schlechten Gewissen. Wenn Euch jemand blöd kommt, kommt blöd zurück. Ihr müsst Euch für Eure Entscheidungen weder rechtfertigen noch entschuldigen, sondern könnt gerne den Leuten, die sich ungefragt einmischen freundlich mitteilen, dass sie sich bitte um ihren eigenen Kram kümmern sollen.

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