Donnerstag, 8. September 2022
Urlaubsbloggen 2022 - Ortswechsel
Pünktlich zum Ende der ersten Woche merken wir, dass das Zusammensein mit meinen Schwiegereltern langsam etwas, äh, anstrengend wird. Das ist meiner Meinung nach ganz normal, wenn vier Erwachsene sich ein Ferienhaus teilen. Noch normaler wenn noch ein Kleinkind dabei ist und teils unterschiedliche Auffassungen über Erziehung herrschen.

Aber macht ja nichts, mein Mann und ich verbringen die beiden weiteren Urlaubswochen mit den Kind ohne die Schwiegereltern am Chiemsee. Nach einer Woche Rumliegen ist auch die Sommergrippe auskuriert und wir fühlen uns wieder fit.

Samstag morgens fahren wir los. Unsere Ferienwohnung ist erst ab 15 Uhr bezugsfertig, die Fahrt dauert jedoch keine 4 Stunden. Deswegen machen wir Halt in Passau. Zum einen müssen wir eine größere Summe Bargeld zum Bezahlen der Ferienwohnung abheben, zum anderen waren wir noch nie in Passau. Wir parken in der Nähe vom Bahnhof und ich nutze die Gelegenheit, in einem Shoppingcenter kurz in die Parfümerie zu hüpfen und meine Gesichtscreme zu kaufen.

Das Kind ist aufgebracht weil es im Shoppingcenter auf so ein Schaukelauto will, in das man Geld reinwirft und kriegt einen kleinen Wutanfall. Wir erklären, dass es ja sein kann, dass seine Oma das mit ihm macht, wir aber nicht (das ist dann der Preis den man für eine Woche Betreuung durch die Großeltern bezahlen muss). Es wird schnell klar, dass das Kind schlecht drauf ist weil es Hunger hat.

In der Fußgängerzone stoßen wir auf einen Laden namens Pommesfreunde und essen dort zu Mittag. Als geborene Rheinländerin bestelle ich mir dicke Pommes, nehme dazu die dünne Mayo und bin entzückt. Leckere Fritten wie zu Hause!

Der Kleine isst seine Portion auch komplett auf und hat sofort wieder gute Laune. Er läuft friedlich mit uns durch die Stadt bis zum Zusammenfluss von Donau und Inn, darf dort selbstverständlich ausgiebig auf dem Spielplatz toben und spielen. Dann fängt es langsam an zu regnen und wir laufen zurück zum Auto.

Wir fahren weiter an den Chiemsee, wo wir kurz nach 15 Uhr ankommen. Unsere Ferienwohnung befindet sich auf einem Bauernhof im Erdgeschoss eines Nebengebäudes. Genau genommen war die Buchung ein Notnagel, weil die Vermieterin der eigentlich gewünschten Unterkunft unsere Reservierung vergessen hatte. Als das im März auffiel, waren die meisten Unterkünfte schon ausgebucht. Die doch noch gefundene Ferienwohnung auf einem Bauernhof in Gehreichweite zum See klang super, aber der günstige Preis (nur 80 Euro am Tag) hatte mich im Vorfeld etwas stutzig gemacht und ich befürchte insgeheim irgendeinen Haken.

Das ist zum Glück aber unberechtigt. Die Ferienwohnung entspricht genau der Beschreibung, ist picobello sauber, die Einrichtung ist zwar alt, aber gepflegt und alles Wichtige ist vorhanden. Der Wohn- und Essbereich ist zwar sehr klein, bei schönem Wetter ist das aber kein Problem, weil die ebenerdige Terrasse sehr großzügig ist und direkt ein einen schönen, gepflegten Garten mit Kinderspielgeräten übergeht. In einem kleinen Häuschen mit Auslauf wohnen zwei Ziegen, zwei Kaninchen und zwei Meerschweinchen, die man füttern und streicheln darf. Die Aussicht geht direkt auf die Chiemgauer Alpen.

Sehr nett: Auf dem Tisch liegen ein paar Süßigkeiten, man kann über eine digitale Gästemappe Brötchen vorbestellen und es gibt viele Flyer und Tipps zu Ausflugszielen, Restaurants und ähnlichem. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben. Kein Vergleich zu der etwas lieblosen Unterkunft in Lipno.

Wir sind sehr erleichtert und freuen uns über die schöne Unterkunft, auch weil sie 40 Euro pro Tag günstiger ist als da, wo wir eigentlich ursprünglich hingewollt hatten. Das bringt ordentlich Spielraum ins Urlaubsbudget. Wir packen aus, lassen dabei das Kind im Garten spielen und fahren dann noch schnell einkaufen. Nach dem Abendessen spazieren wir zum See ins kleine Strandbad und sind auch hier sehr erfreut: Man ist in 10 Minuten zu Fuß da, es gibt eine Liegewiese, einen kleinen Spielplatz, Umkleiden und Toiletten. Eintritt: 0 Euro. Noch mehr Spielraum fürs Urlaubsbudget.

Nachdem es die erste Woche in erster Linie nur darum ging, die Erschöpfung weg zu schlafen, macht sich jetzt bei mir ein richtiges Urlaubsgefühl breit. Meinem Mann scheint es ähnlich zu gehen.





(Anmerkung: Ich wurde darauf hingewiesen, dass das Layout nicht handyfreundlich ist, da kümmer ich mich nächste Woche drum. Die Bilder sind auch erstmal nur reingeklatscht.)

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Urlaubsbloggen 2022 - erste Woche
Haha, über ein Jahr lang nichts gebloggt, dann gleich wieder über Urlaub.

Freitag Abend vor der Abreise sind mein Mann und ich NICHT gut drauf. Das liegt daran, dass uns eine Sommergrippe ereilt hat, die zwar schon abklingt, aber noch nicht ganz rum ist. Folglich wird das Packen etwas, äh, unentspannt und auch beim üblichen Aufräumen und Putzen vor dem Urlaub müssen wir Abstriche machen.

Morgens um 4 geht es dann los. In drei Wochen werden wir festgestellt haben, dass wir 2 Birnen im Obstkorb vergessen haben. Die Fahrt läuft gut, wir machen wie immer gegen 7 Uhr eine Pause bei McDonalds wo ich einen großen Cappuccino kaufe und wir draußen versteckt sitzen und noch unsere eigenen geschmierten Brote verzehren. Bisher hat uns nie jemand deswegen rausgeworfen, aber es fühlt sich dennoch irgendwie illegal an.

Zur Mittagszeit kommen wir in Lipno an. Lipno ist sowohl ein Ort als auch ein Stausee im Süden Tschechiens. Unser Ferienhaus ist noch nicht bezugsfertig, außerdem haben wir Hunger und gehen deshalb in einem Burgerladen etwas essen. Dabei merken wir, dass auch die Preise in Tschechien ordentlich angezogen haben.

Mein Mann und ich spekulieren heimlich darauf, dass das Kind seinen Cheeseburger mit Pommes nicht schafft. Leider isst er aber tatsächlich alles selber auf.

Als wir mit dem Auspacken so weit fertig ist kommen meine Schwiegereltern an. Die beordern uns nach einem kurzen Blick in unsere Gesichter ins Bett zum Ausruhen, derweil sie das topfitte Kind beaufsichtigen.

Das nehmen wir dann auch sehr dankend an und machen ein Nickerchen. Viel schlafen wird das Motto unserer ersten Urlaubswoche, mein Mann und ich sind völlig fertig. Das liegt nicht nur an der Sommergrippe, die wir auskurieren müssen, sondern daran, dass das Jahr zuvor so ziemlich das beschissenste ever war - Gesundheit ist eben das Wichtigste, und mein Mann war echt sehr krank. Auf eine Herzbeutelentzündung folgten ständige Infekte und Fatigue bis die Ärzte rausfanden, dass er einen gutartigen Hirntumor hatte, der so doch lebenswichtige Funktionen wie Schilddrüse und Nebenniere ansteuern gestört hat. Keine Sorge, Ende gut, alles gut, das Ding ist raus, die Hormone die meinem Mann gefehlt haben substituiert er jetzt mit Tabletten. Das muss er zwar nun lebenslang tun, aber bisher läuft seine Genesung gut und auch die Sommergrippe hat er nicht schlechter weg gesteckt als ich.

Die OP ist dennoch erst 6 Wochen her, und so ist unser 3-wöchiger Urlaub zur Erholung für ihn dringend nötig. Auch ich bin natürlich etwas mitgenommen.

So verläuft dann auch die erste Woche eher unspektakulär. Dank des Babysittings der Schwiegereltern können wir jeden Tag ausschlafen, was wir bis ca. 10 Uhr tun. Meist unternehmen sie tagsüber etwas mit dem Kind und wir liegen irgendwo rum. Immerhin waren wir mit dem Kleinen einmal auf einem wirklich sehr tollen Abenteuerspielplatz und am vorletzten Tag gabs eine gemeinsame Radtour.

Ansonsten ist der Urlaubsort okay, aber leider auch nicht mehr. Es ist etwas überlaufen, es ist für unseren Geschmack etwas zu viel Party um uns rum, der See ist nicht wirklich schön zum Baden und die Preise stehen irgendwie nicht mehr im Verhältnis zur Gegenleistung.

Muss also nicht nochmal sein.

Was ich allerdings auf Dauer mitgenommen habe: Limoncello Spritz wird das neue Aperol Spritz! Also jedenfalls für mich. Ich liebe eh alles war nach Zitrone schmeckt, was kann es da Besseres geben als kalte, nicht zu süße Zitronenlimo mit Umdrehung? Muss unbedingt zu Hause eine Flasche Limoncello kaufen.

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